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Willkommen im Gasthof Hänsgen

Liebe Gäste wir möchten sie recht herzlich in unserem Familiengasthaus begrüßen. Sie werden es nicht wissen, aber sie sitzen hier in einem wahren Traditionshaus. Der erste Hänsgen in Großschwabhausen war mein Ururgroßvater Karl Hänsgen, der ca. 1877 von Rödigsdorf hierher übersiedelte.

Karl Hänsgen   Ende des 19. Jhd.

Er hatte damals eine clevere Geschäftsidee und kam kurz nach dem Bau der Eisenbahn 1876 nach Großschwabhausen, um an der anliegenden damals schon befahrenen Straße etwas außerhalb der eigentlichen Ortschaft, vor allem für Durchreisende, einen Gasthof zu errichten. Nach seinem Tode hatte das Familienunternehmen bis heute Bestand, und so übernahmen nach ihm sein Sohn Edwin Hänsgen und sein Enkel Edgar Hänsgen die Bewirtung. Obwohl dieser die Gaststätte nur nebenbei betrieb konnte man sagen, dass die Geschäfte gut liefen. Hauptsächlich betrieb er einen Fuhrbetrieb mit angeschlossenem Kohlenhandel, aber kurz vor dem 2. Weltkrieg (1939) entschloss er sich einen Tanzsaal an die Gaststube anzubauen, nachdem er bereits eine hauseigene Kegelbahn betrieb. Dieser Saal konnte damals bis zu 120 Gäste aufnehmen, wobei er ursprünglich noch größer werden sollte. Heute kann man darin noch Gesellschaften mit bis zu 100 Personen bewirten. Nach dem Krieg musste meine Familie die Gaststätte schließlich aufgeben. Mein Opa Edgar entschloss sich die Räume in dieser Zeit an die Jenaer Universität zu verpachten, die hier einen Teil ihrer Vorlesungen abhielt. 1956 schließlich trat mein Großvater in die LPG (landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft) ein. Damals dienten die Räume zunächst als Wohnheim für ca. 30 Lehrlinge der Landwirtschaft. Daneben unterhielt man in dieser Zeit auch wieder den Gaststättenbetrieb. Dabei wurden täglich um die 1000 Mittagessen gekocht für LPG-Bauern, umliegende Betriebe, Kindergarten und auch die Schule.